Mausarm und trotzdem reich?
Haltung bewahren – mach dich lang – über sich hinaus wachsen – aufrechter Gang – Leichtigkeit –andere Bewegungsmuster – öffne dein Herz – weniger ist mehr – stretch to the max – tief atmen
Vor kurzem war ich mal wieder bei meinem Physiotherapeuten – ja, auch Yogalehrerinnen sind nur Menschen und brauchen sie hin und wieder. Und als erstes musste ich mir sagen lassen, dass ich egoistischer sein soll. EGOISTISCH? Wirklich? Das kann die Lösung meiner Probleme im rechten Unterarm sein? „Falls du weiter immer wieder die gleichen kleinen Bewegungen machst, werden die Entzündung und die Schmerzen nicht weg gehen,“ meinte er lapidar. Repetitive Strain Injury Syndrom (RSI-Syndrom) wird dieses Leiden genannt – die immer wieder gleichen kleinen Bewegungen, haben diese Entzündung am Ansatz zum Unterarm ausgelöst. Mausarm bin ich nun, nein, vielleicht zur „Golfer-Ellenböglerin“ geworden. Will heissen, ich habe zu spät auf meinen Körper gehört und trotz unangenehmen Empfindungen wie Kribbeln und ständig kalten Händen weitergetippt, getextet und ja, auch Golf gespielt. Also heisst es ab jetzt für mich schonen, ergonomische Maus, texten am Handy nur links und die Golfschläger für die nächste Zeit ignorieren – sonst noch was? Ja, den Wohnungsputz und das Bügeln darf jetzt auch jemand anders übernehmen – also doch Egoistin werden! „Die mit dem Mausarm verbundenen Beschwerden können verschiedene Gewebe wie Nerven, Sehnen, Muskeln, Gelenke oder das Bindegewebe betreffen.“ heisst es irgendwo in einer Beschreibung des RSI-Syndroms. Die Therapie sollte dementsprechend auf all dies eingehen und damit langfristig Besserung und Heilung versprechen. Hier kommen nun meine Yoga-Stunden ins Spiel. Egoistisch sein, heisst für mich bei der Planung meiner Klassen vermehrt auf Arme, Nacken und Oberkörper fokussieren. Meine Schülerinnen bearbeiten wie ich Maus, Tastatur oder Touchpad den lieben langen Tag. Also ich hoffe, sie werden mich nun nicht gleich als egoistisch abstempeln, wenn die nächsten Yoga-Stunden plötzlich voll von Übungen und Dehnungen sind, die vor allem oben im Körper und in den Armen zu spüren sind. Sie tun sich alle damit etwas Gutes und es ist ja sowieso im Moment viel zu heiss, um Sonnengrüsse und Armstützen zu üben. Meine Tipps: 1. Gute Haltung beim Tippen bewahren und für eine ergonomische Arbeitsumgebung sorgen. 2. Sofort Handeln bei Symptomen (Pausen, Dehnen, etc.) und mit dem Besuch beim Physiotherapeuten nicht warten. 3. Yoga Übungen mit viel Dehnung im Oberkörper und Bewegung der Arme praktizieren (Herzöffner, Rückbeugen, Arme über den Kopf, z.B. Anahatasana, Urdva Hastasana und möglichst auch ähnliche Yin Yoga Varianten)
Es gibt eine Menge nützlicher Infos im Web zu RSI, hier eine kleine Auswahl: Webseite von Prof. Clayton Scott: https://web.eecs.umich.edu/~cscott/rsi.html##risk (Englisch) Beobachter Magazin https://www.beobachter.ch/gesundheit/krankheit/mausarm-rsi-syndrom-repetitive-strain-injury# (Deutsch)